Suchtkranke Menschen in Frechen

Anfrage zum Jugendhilfeausschuss am 07.02.2024 und Ausschuss für Soziales, Familie, Senioren und Wohnen am 28.02.2024

16.11.2023 Allgemein Anfrage JHA Meldungen SozA FDP Frechen

Sehr geehrte Frau Geier,
sehr geehrte Frau Tiefenbach,

die FDP-Fraktion bittet um Beantwortung folgender Fragen:

1. Hat die Verwaltung Erkenntnisse über den Anteil suchtkranker Menschen in Frechen?
a) wieviele Jugendliche/Kinder?
b) wieviele Erwachsene?
2. Reichen die Suchtberatungskapazitäten in Frechen aus?
3. Sind die Suchtbratungsstellen im Rhein-Erft-Kreis untereinander vernetzt?
4. Sieht die Verwaltung eine Möglichkeit, auf ihrer Homepage über die Suchtberatungsstellen zu informieren?
5. Sieht die Verwaltung eine Möglichkeit, Suchtprävention und Suchtberatung sichtbar und zielgruppenorientiert in den Katalog „Produkte und Dienstleistungen“ im Bereich Jugendförderung aufzunehmen?

Hintergrund:
Vorab: Mit vorliegender Anfrage soll nicht angedeutet werden, in Frechen bekämen Suchtkranke oder Suchtgefährdete keine Hilfe. Zum Krankheitsbild des Suchtkranken gehört es aber, dass er es allzu oft als unüberwindbare Schwierigkeit empfindet, proaktiv um Hilfe nachzusuchen. Umso wichtiger ist es, niedrigschwellige Angebote bereitzustellen, auf Beratungsstellen hinzuweisen etc. Die erkrankte Person oder deren oftmals verunsicherten Angehören wissen möglicherweise gar nichts von der Existenz von Caritas und anderen Wohlfahrtsverbänden. Ein Hinweis auf der städtischen Homepage könnte hier sicher helfen. Dies umso mehr, als „Sucht“ inzwischen immer mehr Facetten aufweist, nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen im öffentlichen Leben ist die Zahl der an Mager- oder Mediensucht Erkrankten deutlich angestiegen. Der jüngst veröffentlichte Glücksspielatlas ist ebenfalls in höchstem Maße alarmierend.
Eine städtische Anlaufstelle könnte Jugendlichen und deren Eltern sehr helfen. Aufmerksamen Erziehern und Lehrkräften wäre damit auch ein gezielter Ansprechpartner gegeben; es bestünde die Chance auf ein „Frühwarnsystem“.
Die Sichtbarkeit von Suchtberatung ist auch deshalb so wichtig, weil sie das Thema Suchterkrankung enttabuisieren kann und damit Hemmungen der Betroffenen, diese aufzusuchen, abbaut.